Jeder, der mit Google Maps gearbeitet hat, kennt den Knopf mit der Aufschrift „Satellit“, mit dem sich eine fotografische Vogelperspektive der Erde auf den Bildschirm zaubern lässt. Dabei schaut der „Vogel“ in der Regel direkt nach unten – die sogenannte Nadirperspektive (Schrägbilder haben wir in einem unserer früheren Artikel erwähnt).
Aber auf welcher Höhe fliegt der „Vogel“? Sind es wirklich Satelliten, die das Bildmaterial liefern (Satellitenbild, Fachrichtung Fernerkundung), oder wurde das Gelände (auch) mit Hilfe von Flugzeugen beflogen und aufgenommen (Orthofoto, Fachrichtung Photogrammetrie)?
Wenn man dem Google Satellit-Knopf glauben dürfte, ist die Frage eigentlich beantwortet. Bei genauerem Hinsehen stellt man jedoch fest, dass in einigen Gegenden die Auflösung wesentlich besser ist als 0.5 m, die aktuell maximal zu erreichende Bodenauflösung eines zivilen Satelliten (GeoEye-1 oder WorldView-2), zum Beispiel:
In der Legende sieht man, dass neben GeoEye auch photogrammetrische Firmen wie AeroWest oder Aerodata als Datenquellen erwähnt sind. Ob diese Liste hinreichend ist und welche Datenquelle effektiv genutzt wurde, ist leider nicht ersichtlich.
Für die Schweiz hat Google die Firma BSF Swissphoto beauftragt, neue Daten zu erheben. Die flugzeuggestützte Erfassung startete im Jahr 2009 und wird dieses Jahr abgeschlossen werden. Als Kamera setzt BSF Swissphoto eine Vexcel UltraCamXp ein – pikantes Detail: von Microsoft. Dieser Sensor ermöglicht Bildaufnahme von 17’310 x 11’310 Pixel (196 Megapixel), und zwar in vier Farbkanälen Rot, Grün, Blau und Infrarot. Damit sind neben einem Echtfarbenbild auch Falschfarben-Infrarot-Darstellungen möglich.
Bereits Ende 2010 dürfte unter den Google Maps-Satellit-Karten der Schweiz der Hinweis stehen: Grafiken (c) 2010 …, …, BSF Swissphoto. Wir sind gespannt.
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