Die Software FME (Feature Manipulation Engine) von Safe Software ist ein mächtiges Werkzeug, um Geodaten aller Coleur zu laden, transformieren und speichern. Anstelle einer grossen Anwenderkonferenz organisiert Safe Software die FME World Tour 2011 mit Stationen in verschiedenen Ländern. Das schont nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt. Statt nach Vancouver ging ich deshalb letzte Woche nach Fribourg zum Schweizer Event der World Tour. Rund 70 Personen nahmen an diesem Erfahrungsaustausch teil.
Ken Bragg von Safe Software präsentierte als erstes Neuigkeiten und Verbesserungen in FME 2011. Wie jedes Jahr wird eine Reihe von neuen Formaten unterstützt (beispielsweise Open Street Map, Google Spreadsheet). Verbessert wurde auch die Unterstützung von XML- und Web-Formaten. Speziell neugierig bin ich persönlich auf die Verarbeitung von Punktwolken aus LIDAR- Befliegungen. In der Demonstration wurde aus den Punkten in kürzester Zeit ein Geländemodell berechnet. Zusammen mit einer topographischen Karte und einem Orthophoto wurde das Geländemodell dann als PDF-Dokument exportiert. Im Adobe Reader kann man das Geländemodell und die darübergelegten Layer dann aus allen Perspektiven betrachten. Bei den Transformern wird zunehmend die Symbolisierung der Daten zum Thema. So kann neu die Darstellung der Daten in CAD-Dateien besser gesteuert werden.
Nach zwei Anwendervorträgen präsentierten Isabella Flüeler und Pierre Terrettaz im zweiten Teil diverse Tipps und Tricks im Umgang mit FME: Lesen und Schreiben von INTERLIS-Daten, Datenvalidierung, topologische Korrekturen und das Erkennen von Veränderungen in den Daten. Dank diesen nützlichen Hinweisen kann ich mir gut vorstellen, FME demnächst einmal für die Prüfung und Korrektur von Geodaten einzusetzen. Bisher haben wir dazu hauptsächlich den Model Builder von ESRI und Python-Skripts benützt.
Anschliessend an die Mittagspause zeigte Ken Bragg Einsatzmöglichkeiten und Vorteile von FME Server. FME Server stellt FME-Workspaces über das Internet zur Verfügung und ist bezüglich Funktionalität identisch mit der Professional-Edition von FME Desktop. Mit FME Desktop entwickelte Workspaces kann man deshalb ohne Änderungen in FME Server benutzen. Einen guten Eindruck hinterliess das Anwendungsbeispiel aus Surrey in British Columbia, wo Bürger und Bürgerinnen Geodaten der Stadt ganz einfach herunterladen können.
Estelle Grüter und Pierre Terrettaz stellten dann die praktische Anwendung von FME Server als Drehscheibe für Rasterdaten bei der MeteoSchweiz vor. Die MeteoSchweiz importiert mit FME Daten aus verschiedenen speziellen Rasterformaten in eine zentrale Datenbank. Über die ebenfalls gespeicherten Metadaten können die in einem Rasterkatalog abgelegten Daten durchsucht werden. Die Daten können dann, beispielsweise zur Abgabe an Kunden, wieder in verschiedenen Formaten exportiert werden. Für Import und Export der Daten wurden spezielle FME-Workspaces entwickelt, zwei davon auch von Ernst Basler + Partner.
Die Veranstaltung gab einen guten Einblick in die Möglichkeiten von FME und die Gelegenheit, andere FME-Nutzer zu treffen. Vielen Dank an INSER für die gelungene Organisation des Anlasses.
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