Chancen und Risiken von Crowdsourcing für die öffentliche Verwaltung

10 Gedanken zu „Chancen und Risiken von Crowdsourcing für die öffentliche Verwaltung“

  1. Hallo Ralph,

    ein interessanter Beitrag. Gerade beim letzten Punkt („einfach mal Kontakt mit der Community aufnehmen“), kann ich als OpenStreetMapper nur unterstreichen. Die meisten Leute reagieren außerordentlich positiv, wenn ein Amt o.ä. auch nur erst einmal fragt um näheres zu erfahren und nicht verpflichtende Ideen in den Raum zu stellen. Naturgemäß sind die meisten Projekte für Außenstehende doch ein wenig chaotisch (oder sagen wir besser, zu dynamisch und zu unorganisiert 😉 ), so dass es evtl. schwer fällt erst einmal Kontakt herzustellen. Da kann man einfach bei größeren Plattformen (bei OSM entsprechend z.B. das Forum) nutzen, andere vermitteln das dann schon weiter. Mit dem http://www.netzpolitisches-bier.de was in immer mehr Städten aufkommt, wird gerade probiert dies Projektübergreifend für Politiker und Behörden zu realisieren.

    Die Risiken sehe ich nach einigen Jahren Beobachtung des Projektes eine wenig gelassener. Ich bin mit 28 definitiv einer der jüngeren Mitglieder, nicht wenige sind Wanderer/Radfahrer in höherem Alter. Generell gilt, dass die Leute mitmachen möchten (aber eben auch einbezogen werden möchten und wichtige Arbeit verrichten wollen), Störaktionen oder Vandalismus sind sehr sehr selten. Als Amt da einfach mutig sein, denn man kann viel mehr daraus mitnehmen, als die schlichte Arbeitsleistung 🙂

  2. Hallo Ralph,

    Bei nautischen Seekarten machen wir bisher gute Erfahrungen.
    Deshalb wagen wir uns jetzt an das Projekt „Erfassung von Flachwassertiefen“.
    Behörden sind zunehmend neugierig.
    Im Landbereich gabs vor zwei Jahren ein Pilotprojekt von OSM und dem Freistat Bayern, bei dem Luftbilder erfolgreich digitalisiert wurden. Daraus erwuchs die Freigabe der gesamten Luftbilder von Bayern (allerdings in noch etwas grober Auflösung).

    Markus

  3. Lieber !i! und lieber Markus

    Erstmal vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Es freut mich natürlich, dass meine Ausführungen bei zwei Vertretern der Community positives Echo erzeugt haben (bzw. drei: http://www.orgismus.de/daten/crowd-sourcing-was-ist-das-eigentlich).

    Es ist schon spannend zu sein, wie sich der Crowdsourcing-Gedanke verbreitet hat und sich weiter verbreitet. Mit Markus haben wir ja einen Vertreter von OpenSeaMap (Seekarten) in den Kommentarspalten. Daneben gibt es noch weitere „Ableger“ von OpenStreetMap wie zum Beispiel OpenCycleMap (Fahrrad), OpenMTBMap (Mountain Bike) oder OpenWalkMap (Wandern) und natürlich zahlreiche weitere, ähnliche Initiativen wie OpenAddresses (Adressen), OpenDEM (Höhenmodelle) oder OpenAerialMap (Luft-/Satellitenbilder, im Moment inaktiv)

    Für eine Diskussion der möglichen Risiken (ausführlicher als hier) verweise ich auf diesen Thread im Schweizer Geowebforum: http://www.geowebforum.ch/thread.php?threadID=1004 [in Englisch].
    Mein Eindruck ist wie jener von !i!, dass eigentlicher Vandalismus bei OSM selten auftritt und wenn dann auch relativ schnell entdeckt und dank der Changesets behoben wird. In einigen Ländern (zum Beispiel Grossbritannien als Geburtsland von OSM) kann aber beobachtet werden, dass soziodemographisch unterschiedliche Gebiete verschieden gut kartographisch erfasst werden. Je nach Verwendungszweck kann das ein „Showstopper“ sein.

    Schliesslich hier für Interessierte noch der Link auf das von !i! erwähnte und als Einstiegspunkt geeignete OSM Forum: http://forum.openstreetmap.org

  4. In der Reihe FixMyStreet und Unortkataster würde ich gern noch den „Maerker“ http://maerker.brandenburg.de/ für teilnehmende Kommunen in Brandenburg erwähnen. Die Verwaltungsmitarbeiter antworten hier direkt auf die Einträge, so dass die Bürger verfolgen können, ob und wie an Probleme abgearbeitet werden.

  5. Hallo,

    bei OSM wird das behördenseitige Interesse am Projekt stets beobachtet, wie man hier auch sehr gut sehen kann:
    http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:OSM_Internet_Links#Beh.C3.B6rden_.2F_Kommunen
    Schließlich bin ich auch über einen Hinweis im OSM-Blog auf deinen Beitrag hier gestoßen.

    Ich muss allerdings an dieser Stelle kritisch anmerken, dass mir das Aufführen der verwendeten Quellen wesentlich zu kurz gekommen ist. Damit meine ich nicht vorrangig die Zitierung von allen Begrifflichkeiten (wie Geoweb, Web 2.0,…). Das sollte man zwar machen, aber dann wäre bei der Vielzahl der Begriffe, der Beitrag doppelt so lang geworden. Aber so ein Satz – „Der Begriff Crowdsourcing ist definiert als das Auslagern einer Tätigkeit zu einer grossen Gruppe von Leuten.“ – braucht doch dringend eine Angabe des Ursprungs, oder?
    Dadurch weiß ich jetzt überhaupt nicht ob die Abbildungen alle von dir sind, oder wo stammen die her? Die gefallen mir nämlich echt ganz gut!

    Beste Grüße
    Ralf

  6. Hallo Ralf

    Vielen Dank erstmal für Dein Interesse und Deinen Kommentar.
    Wie Du richtig schreibst, wäre mit umfangreichem Zitieren der Beitrag deutlich länger und komplexer geworden. Ich gebe Dir gerne mehr Literatur, wenn Dich ein Bereich speziell interessiert.
    Die Definition von Crowdsourcing ist mit Jeff Howes Artikel in Wired aus dem Jahr 2006 hinterlegt. Die Referenz zum Artikel habe ich als Link eingefügt, der geöffnet wird, wenn man im Satz auf das Wort „Crowdsourcing“ klickt. Leider wurde der Link in WordPress verstümmelt, er sollte natürlich nicht
    http://geo.ebp.ch/2012/01/24/chancen-und-risiken-von-crowdsourcing-fur-die-offentliche-verwaltung/www.wired.com/wired/archive/14.06/crowds.%20html
    lauten, sondern
    http://www.wired.com/wired/archive/14.06/crowds.html
    – das ist nun auch korrigiert.

    Und ja, die Abbildungen stammen von mir.

  7. Hallo Ralph,

    danke für die prompte Antwort.
    Damit hat es sich für mich schon wunderbar geklärt. Die Originalreferenz von Howe ist bisher voll an mir vorbei gegangen, dafür schon mal vielen Dank!

    Beste Grüße

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