Vor knapp 3 Jahren haben wir über das Geoportal map.geo.admin.ch und dessen Programmierschnittstelle berichtet. Seitdem hat sich einiges getan: Die Webkarten wurde komplett überarbeitet und auch die API ist seit einigen Tagen aktualisiert (und die alte API Version wird Mitte Jahr eingestellt!). Die neue Webapplikation bietet neben einer verbesserten Nutzerführung auch auf mobilen Geräten auch eine verbesserte Suche nach Daten und Themen. Ein neue Option ist jedoch etwas versteckt, aber höchst interessant: Drag’n’Drop.
Geo-Drag’n’Drop
Mit dem neuen Geoportal kann man eigene Geodaten in Form von KML-Dateien einbinden (offizielle Anleitung): Dazu gibt man im Werkzeuge-Menü entweder eine URL an oder zieht die KML-Datei einfach von der eigenen Festplatte auf die Karte. Wenn die Datei regelkonform ist, werden die Daten nach wenigen Sekunden auf der Karte dargestellt. Jetzt kann man die Darstellung mit allen verfügbaren Datenthemen kombinieren oder gleich eine PDF-Datei für den Druck generieren – mit den gerade hochgeladenen Daten (und leider auch einem QR-Code, aber das ist wohl Geschmackssache).
Ein kleiner Schritt für die Cloud, ein grosser Schritt für GIS
Das Drag’n’Drop Prinzip von eigenen Daten auf eine Website findet sich auch bei anderen Websites wie GeoJSON.io. Aus meiner Sicht ist diese Funktion ein bedeutender Schritt bei der Nutzung von Geoinformationen: Wie man an der (Hoch)Schule lernt, sind die Haupttätigkeiten bei GIS die Erfassung, Verwaltung, Analyse und Präsentation/Visualisierung von Geoinformation (EVAP). Nachdem man also die eigenen Daten erfasst hat, muss man sich mit Drag’n’Drop um die Datenverwaltung und die Visualisierung inklusive Druck nicht mehr kümmern. Einzig die Analyse ist (noch) eine Domäne des Desktops, aber auch das ändert sich langsam, beispielsweise mit ArcGIS Online.
Proof-of-Concept: Webapplikation „send2geoadmin“
Ein Problem besteht jedoch bei der aktuellen Implementierung auf map.geo.admin.ch: Was ist, wenn mein Datensatz nicht im KML-Format ist, sondern beispielsweise als KMZ-Datei oder GeoJSON? Getreu Ralphs Postulat von neuen Tools habe ich meine Python Kenntnisse und meinen Zugang zum Cloud-Dienst Azure genutzt und eine kleine Webapp als Proof-of-Concept erstellt.
Per Drag’n’Drop können KMZ und GeoJSON Dateien temporär auf einem Server hochgeladen und automatisch auf der Schweizer Karte dargestellt werden. Der Quellcode ist auf Github verfügbar – vielleicht findet jemand daran gefallen, weitere Geodatenformate oder andere Verbesserungen hinzuzufügen.
Haben Sie Interesse, über den Unterschied von GIS und WebGIS zu diekutieren? Schreiben Sie doch einen Kommentar oder kommen sie zum nächsten GeoBeer am 20. März in Lausanne vorbei.
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Erst mal danke für die entwicklung der „send2geoadmin“-app!
Ich bin leider auf ein problem damit gestossen: Wenn ich eine kmz-datei bestehend aus einer kml-datei mit simplen placemarks und einigen png-bildern für die icons laden will, wird diese zwar geladen und im map.geo.admin auf der linken seite angezeigt, die icons werden aber nicht angezeigt.
In google maps funktioniert die selbe kmz-datei problemlos, ich glaube also nicht dass ich einen fehler im code gemacht habe.
Wenn ich ein kmz aus einer kml-datei mit online gespeicherten icons lade funktioniert es. Es scheint also ein problem mit dem laden der icons aus dem kmz zu sein.
Hatte jemand schon ein ähnliches problem und/oder könnte mir einen tipp geben wie es funktionieren könnte?
Hallo Mirko Stauffer, Danke für die Blumen. Das Problem wird sein, dass die PNG Bilder im KMZ ignoriert werden, falls sie nicht als öffentliche URL verlinkt sind. Im Quellcode sieht man, dass nur die KML-Datei abgelegt werden. Neben der Erweiterung des Codes bleibt in der Tat nur, die PNG-Dateien als Internet Ressource zu verlinken.