Vor Kurzem bin ich auf einen interessanten Artikel von Dave Peters gestossen. Er hat die Evolution von GIS-Software in vier Entwicklungsschritten dargestellt:
- In den frühen 80er-Jahren basierten GIS primär auf Skripts. Mit ihnen wurden Daten bereinigt, editiert und visualisiert. Einige Leser dürften sich noch an die Zeit von ARC/INFO erinnern mit seiner Skriptsprache AML (Arc Macro Language).
- Erst Ende der 90er Jahre – also fast 20 Jahre später – kamen die ersten objekt-orientierten GIS-Produkte auf den Markt (z.B. ArcGIS Desktop im Jahr 1998). Möglich wurde dieser zweite Entwicklungsschritt mit der effizienteren Programmiertechnik durch eine performantere Hardware.
- Im Zug der rasanten Entwicklung des Webs entstanden anschliessend Technologien, um Daten und Services breit verfügbar zu machen. Ein Baustein dieser service-orientierten Architekturen ist beispielsweise die im Jahr 2000 (Version 1.0) verabschiedete Spezifikation des Web Map Services (WMS).
- Virtualisierung von Hardware und Zentralisierung von Rechenzentren leiteten den vierten Entwicklungsschritt ein und führten zu cloud-basierten GIS-Portalen. Dabei können Speicherplatz aber auch Rechenleistung den aktuellen Bedürfnissen entsprechend bezogen und wieder abgestellt werden. Das im Jahr 2012 lancierte ArcGIS Online ist ein prominentes Beispiel hierfür.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was als Nächstes kommt.
Smarte und vernetzte Systeme
Aus der Vergangenheit lernen wir: Neue technologische Möglichkeiten führen zu neuen Anwendungen und beeinflussen in hohem Masse auch die Weiterentwicklung von GIS. Zu den für die Zukunft von GIS relevanten Technologien und Entwicklungen zähle ich
- die Indoor-Navigation,
- das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT) sowie
- Echtzeit-Systeme.
Künftige GIS-Anwendungen werden zunehmend smart und vernetzt. Sie erfordern eine neue technische Infrastruktur, welche sich aus verschiedenen Schichten zusammensetzt. Dazu gehören eingebettete Systeme, Netzwerkkommunikation und ein cloud-basiertes System, aber auch Werkzeuge zur Gewährleistung der Datensicherheit, ein Gateway für die Einbindung externer Informationsquellen sowie die Integration der eigenen Unternehmenssysteme (siehe Abbildung unten, abgeändert nach Porter und Heppelmann).
Der Geschäftsbereich Informatik von Ernst Basler + Partner (EBP Informatik) hat bereits in mehreren dieser Bereiche Erfahrungen gesammelt (vgl. unsere Referenzprojekte). Auch in unseren Blogposts beschäftigen wir uns immer wieder mit diesen Zukunftsthemen, wie z.B. die Beurteilung von Datenqualität bei Realtime-Sensoren.
2 Gedanken zu „GIS 5.0 – Smart und vernetzt“
Kommentare sind geschlossen.