Genau heute vor 8 Jahren habe ich einen Blogpost zum Thema „Augmented Reality und GIS” geschrieben. Damals hatte Apple die iOS Version 3.1 veröffentlicht, die unter Anderem neue API Funktionalitäten für die Kamera enthielt. Damit wurde es möglich, eigene Grafikelemente in die Kameraview einzublenden. EBP hat dann im Herbst 2009 zusammen mit der ETH die mobile Applikation SwissPeaks entwickelt, die dann auch einige Installationen verzeichnen konnte. Wir haben für die App einen Geodatenservice auf Basis des Bergsichtkatasters aufgebaut, der nur die wirklich sichtbaren Bergspitzen einblendet.
Der Hype um Augmented Reality (oder kurz AR) hat sich damals schnell beruhigt, SwissPeaks ist mittlerweile auch nicht mehr im AppStore vertreten. Unternehmen wie Layar oder Wikitude haben weiterhin versucht, das Thema AR zu pushen, trotzdem wurde es etwas still um diese Technologie, da sie noch nicht ausgereift war.
Im Sommer 2016 kam das Smartphone-Spiel Pokémon Go auf den Markt und mit einem Mal war Augmented Reality wieder in den Schlagzeilen und wurde zu einem Massenphänomen. Und es geht wohl weiter: Microsoft baut an einer speziellen Brille für Entwickler und Unternehmen, während Apple mit iOS 11 die Technologie auf einen Schlag für Millionen von Geräten nutzbar macht: Das Framework ARKit ermöglicht jedem neueren iPhone oder iPad, horizontale Ebenen in der Umgebung zu erkennen und und durch ein sehr zuverlässiges Tracking virtuelle Objekte in die Livebild der Kamera zu platzieren. Erste interessante Apps sind beispielsweise AR Airplanes oder MeasureKit. IKEA hat bereits eine ARKit basierte App angekündigt. Google hat in der Zwischenzeit auf ARKit reagiert und veröffentlichte vor kurzem auf Basis ihres Projekts Tango das Framework ARCore für Android Geräte (Update 2019-10-17: Projekt Tango existiert nicht mehr, siehe Wikipedia-Artikel).
Das Thema AR scheint also wieder an Fahrt aufzunehmen. Damit komme ich zurück zu zwei Thesen, die ich vor 8 Jahren so oder so ähnlich formulierte:
- Räumliche Daten sind die Datengrundlage jeder AR-Applikation: Qualitativ gute Geodaten sind wichtiger denn je.
- Mit AR im Smartphone können wir Geodaten in einer neuen Perspektive erfahren. Alleine in der Schweiz sind seit ein paar Tagen Millionen von Geräten in der Lage, diese neue Technologie nutzen.
Mein Arbeitskollege Vasile Coțovanu hat ARKit bereits in seiner Swiss Public Transport App eingebaut und stellt in einer ersten Version die Haltestellen im Umkreis um den EBP-Standort an der Mühlebachstrasse in Zürich dar:
Wir von EBP werden das Thema auf alle Fälle weiter entwickeln und an dieser Stelle von unseren Erkenntnissen berichten.
Wenn Sie sich schon jetzt wissen wollen, wie Sie Augmented Reality gewinnbringend für ihre Bedürfnisse einsetzen können, nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf.