Im Sommer 2019 durfte ich im Rahmen des SBB Trainee-Programms im Geschäftsbereich Informatik bei EBP Projekte in den Bereichen GIS, Data Science, Business Intelligence und Mobilität mitgestalten.
Von Fernerkundung und Lichtraumprofilen…
Das SBB Trainee-Programm bietet Studienabgängerinnen und -abgängern die Möglichkeit, während 18 Monaten vier Arbeitsbereiche kennenzulernen und dabei sich und die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Eine der sogenannten Förderstellen darf man in einem externen Unternehmen verbringen, um den eigenen Horizont zu erweitern und sich fachlich weiterzuentwickeln.
In meiner zweiten Förderstelle bei SBB im Kompetenzzentrum Drohnen beschäftigte ich mich mit Überschreitungen des Lichtraumprofils durch Vegetation in Gleisnähe. EBP hatte ab 2015 das entsprechende Tool für die SBB entwickelt und die mittels Befliegung erhobenen Daten zu den für die SBB relevanten Informationsprodukten weiterverarbeitet. Während dieses Projektes stand ich in Kontakt mit Ralph Straumann, Leiter des Tätigkeitsfelds Data Science im Geschäftsbereich Informatik von EBP, der auch im genannten Projekt involviert war. So entstand anfangs Mai 2019 die Idee, ich könne meine dritte Förderstelle in seinem Team bei EBP bestreiten.
… zu Data Science bei EBP
Das Data Science-Team von EBP bearbeitet oftmals zusammen mit verschiedenen Fachbereichen innerhalb von EBP Projekte an der Schnittstelle von IT und GIS mit einer Fachdisziplin und berät in solchen Themen Unternehmen und staatliche Institutionen: Ein Eldorado für mich als Geograf! Beim persönlichen Kennlernen funkte es schnell und so startete ich meine Reise bei EBP an einem heissen Tag anfangs Juli 2019 am Zürcher Stadelhofen (gemäss Passagierzahlen 2018 übrigens neuntgrösster Bahnhof der Schweiz mit täglich 70’200 Ein- und Aussteigenden).
Data Science in der Mobilität: Python für die Analyse, FME für ETL-Workflows
Von Beginn an durfte ich bei spannenden Projekten mitanpacken: In einem Projekt für die Erneuerung des Verkehrsmodells Österreich, getragen durch die österreichischen BMVIT, ASFINAG und ÖBB-INFRA, ist das Tätigkeitsfeld Data Science verantwortlich für die Vorbereitung der Grundlagedaten. Eine der Aufgaben war es, (ähnlich wie EBP das vor einigen Jahren für die Schweiz getan hat) ausgehend von geostatistischen Grundlagen wie zum Beispiel Bevölkerungs-, Arbeits- und Ausbildungsplatzzahlen im Hektarraster und Zählsprengelgrenzen (Zählsprengel sind die kleinsten statistischen Gebietseinheiten in Österreich) in einem iterativen Vorgehen «organische» Verkehrsmodell-Zonen zu definieren.
Meine GIS-Kenntnisse in einem solch praxisrelevanten Projekt einzusetzen hat mich enorm motiviert und schnell habe ich gemerkt, wie mächtig GIS-Tools für komplexe Fragestellungen sein können, wenn man sich über den Tellerrand hinaus beispielsweise hin zu Python-Scripting lehnt. Bereits im Studium hatte ich erste Gehversuche in diesem Bereich unternommen, doch die Bandbreite der Möglichkeiten wurde mir erst bei der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei EBP bewusst: es gibt fast nichts, was man mit Python nicht machen kann!
Consulting: Auswirkungen der Digitalisierung im Verkehr
Nach den ersten Wochen «Hardcore-GIS» mit Einarbeiten und (Weiter)Entwickeln von Analyseschritten mit Python, ArcGIS Pro und der ETL-Software FME durfte ich mich anderen Seiten der Beratungswelt zuwenden: Für das deutsche Umweltbundesamt galt es, einen konzeptuellen Rahmen für die möglichen Auswirkungen der Digitalisierung im Verkehr zu erarbeiten. Hier konnte ich den interdisziplinären Geist von EBP in vollen Zügen geniessen, meine Erfahrungen aus verschiedenen früheren Tätigkeiten zum Nutzen von EBP ausspielen und mit Fachleuten aus verschiedenen Geschäftsbereichen mit ihren unterschiedlichen Expertisen und Herangehensweisen diskutieren und dabei viel lernen.
Business Intelligence: KPIs und Visual Analytics in Dashboards
Später bot sich mir die Gelegenheit, mich in Business Intelligence (BI)-Tools einzuarbeiten und ein Dashboard aufzubauen. Mit dem Dashboard sollten zentrale Geschäftsmetriken (sogenannte Key Performance Indicators, KPIs) visualisiert werden. Initial war „BI“ zwar Neuland für mich, doch wusste ich nach etwas Recherche bald, was «Business Intelligence» bedeutet und was es umfasst! Damit begann eine weiterhin sehr lehrreiche Phase, während der ich mich eingehend mit den Software-Plattformen Microsoft Power BI und Tableau sowie mit der Bereitstellung von Daten aus Microsoft SQL-Datenbanken vertraut gemacht und angefreundet habe. Meine neu erarbeiteten Erkenntnisse, das Resultat und meine Empfehlungen durfte ich schliesslich sogar im Rahmen eines sogenannten Technologieforums den 35 Mitarbeitenden des Geschäftsbereichs Informatik präsentieren!
Dank den übersichtlichen Strukturen und den kurzen Wegen eines KMU (EBP hat in der Schweiz circa 300, global circa 500 Mitarbeitende, und ist damit natürlich deutlich kleiner als SBB) hatte ich die Möglichkeit, unkompliziert mit vielen Fachpersonen unterschiedlichen Hintergrunds zu arbeiten und von ihnen zu lernen. Es waren vier intensive Monate in einem sehr kollegialen und warmen Umfeld: sie werden mir in guter Erinnerung bleiben!
Wir danken Arev Shahinian herzlich für seinen Einsatz bei EBP Informatik!
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