In einem privaten Projekt habe ich die Idee verfolgt, Wettervorhersagen für die Schweiz als Service über Social Media anzubieten. Für die Darstellung der Informationen habe ich auf Tilemaps zurückgegriffen. In diesem Blogpost soll es um die Darstellung gehen.
Tilemaps
Wir haben in diesem Blog schon einige Male über sogenannte Tilemaps gesprochen: Das sind Karten, in denen zur effizienten und vereinfachten Darstellung räumliche Regionen mit einer einheitlichen abstrakten Form dargestellt werden. Häufig sind das Quadrate oder Sechsecke, da sich diese gut regelmässig anordnen lassen. Eine Übersicht und etwas mehr Hintergrund zu Tilemaps im Kontext der USA gibt es beispielsweise von NPR.
Von mir gibt es eine Tilemap der Schweiz zur freien Verwendung (unter Quellennennung). Diese Tilemap bricht – zugunsten einer besseren Annäherung der Form der Schweiz – mit dem starren Raster von Quadraten. Zudem visualisiert sie Kantone mit halber Standesstimme (früher: «Halbkantone») anders als «reguläre» Kantone.
Tilemaps können für Choroplethen-Darstellungen verwendet werden:

Oder auch als eine Art räumliche «Anordnung» von eigentlichen Visualisierungen oder Plots. Letztere Variante von Tilemaps haben wir auch schon in Projekten eingesetzt, beispielsweise für die Visualisierung der Auswirkungen des Gotthard-Basistunnels:

In einem früheren Blogpost habe ich die Erstellung von Tilemaps für die Nutzung in der Statistiksoftware R erklärt. Das Anwendungsbeispiel dort waren verspielte Visualisierungen von Geländehöhen über Meer – in den USA, in Europa und in der Schweiz:
Tilemap aus Emojis?
Für mein privates Wetter-Projekt wollte ich mit Emojis arbeiten. Diese erlauben es, Wetterinformationen in sehr kompakter und vertrauter Form darzustellen: 🌤️. Zudem können sie einfach in regelmässiger Form angeordnet werden, eignen sich also gut für (character-based!) Tilemaps.
Initial habe ich mein Wetter-Projekt für Twitter umgesetzt und dort betrieben. Unterdessen, mit neuem Besitzer, hat sich die Plattform aber verändert, wie man allseits lesen, hören und – wenn man dort vertreten ist – sehen kann. Deshalb läuft mein Wetterprojekt nun statt auf Twitter auf Mastodon im sogenannten Fediverse. Mehr dazu in einem späteren Blogpost.
Wichtig sind vorerst folgende Anforderungen für unsere spätere Visualisierung:
- Die Darstellung soll eine Tilemap sein.
- Die Darstellung muss sehr kompakt sein (einige Emojis breit), denn:
- sie sollte auf allen (mobilen) Screens, also auch auf vertikal gehaltenem Handy und Co., «funktionieren».
- sie muss inklusive Titel und allfälliger Legende in einem Tweet (Twitter) bzw. Post (Mastodon) Platz haben (beide Plattformen haben ein Zeichen-Limit für Beiträge).
- Die Darstellung soll erkennbar die Schweiz zeigen.
Mit diesen Anforderungen und über einige Iterationen hinweg habe ich folgendes Grund«design» entworfen, das für die meisten (alle?) Clients «funktioniert» (die Abstände sehen in echt besser aus als hier im Rendering des Blogs):
🇫🇷 ▫️ ▫️ ▫️ ▫️ ▫️ 🟩 🟩 🟩 🔵 ▫️ 🇩🇪
▫️ ▫️ ▫️ 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 ▫️ 🇦🇹
▫️ ▫️ 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 ▫️ ▫️
▫️ 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩
🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 ▫️
🟩 🔵 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 🟩 ▫️ ▫️ ▫️
▫️ ▫️ ▫️ 🟩 🟩 🟩 ▫️ ▫️ 🟩 ▫️ ▫️ 🇮🇹
Zur Verdeutlichung habe ich die beiden grössten (Grenz)Seen der Schweiz und die Flaggen der Nachbarländer eingefügt (ausser 🇱🇮, aus Platz- und Lesbarkeitsgründen). Immerhin: 🇱🇮 dürfte im entsprechenden Quadrat im St.Galler Rheintal näherungsweise sowieso mit-enthalten sein 🙂.
Damit ist das Grundgerüst gelegt. Next up: Etwas (wenig) Programmlogik, Code, APIs, Automatisierung und ☁️ – äh: Cloud… Stay tuned.
2 Gedanken zu „Wettervorhersage in Social Media – Teil 1: Visualisierung“
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