Wussten Sie, dass Daten zu Naturereignissen wie Überschwemmungen, Lawinen oder Bergstürzen systematisch erfasst werden?
Die Webapplikation StorMe ist die schweizweit zentrale Datenbank des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) für die Erfassung und Verwaltung von Naturereignissen. Sie zählt mehr als 70’000 Einträge, welche laufend vom Bund und den Kantonen ergänzt und ausgewertet werden. Aber auch andere Organisationen, die von Naturgefahren betroffen sind, nutzen StorMe, zum Beispiel die SBB.
Warum werden Naturereignisse dokumentiert?
Die Kenntnis von vergangenen Ereignissen hilft bei der Gefahrenbeurteilung und der Planung von Massnahmen bei aktuellen Ereignissen, zum Beispiel bei drohendem Hochwasser.
Zeit für einen Schulterblick
Das Tool wird aktuell auf den neusten technischen Stand gebracht. Diese Gelegenheit haben wir genutzt, um die Usability von StorMe zu prüfen. Dazu haben wir verschiedenen Fachpersonen für Naturereignisse bei der Nutzung von StorMe systematisch über die Schulter geschaut.
Die Nutzergruppen von StorMe weisen eine grosse Bandbreite auf, nicht nur hinsichtlich ihrer Anwendungsfälle, sondern auch der Regelmässigkeit, in der sie das Tool benutzen.
Während ein Teil der befragten Personen StorMe regelmässig für die Erfassung von Daten zu Naturereignissen in ihrem Gebiet nutzt, nutzen andere das Tool ausschliesslich für den punktuellen Bezug spezifischer Daten für eigene Auswertungen.
Diese Bandbreite spiegelt sich auch in den Erkenntnissen wider, die wir aus den Usability Tests gewonnen haben.
So mied beispielsweise eine Testperson den Button «Weiter zur Erfassung» auf dem Einstiegsmodal, da sie das Tool nicht zum Erfassen braucht, sondern ausschliesslich zum Download von Rutschungsdaten. Tatsächlich hat der Button nichts mit Erfassen zu tun, sondern schliesst lediglich das Fenster.

Neben solchen kleineren, Nutzergruppen-spezifischen Erkenntnissen beobachteten wir auch grössere Hindernisse, auf die die Testpersonen beim Lösen der Aufgaben stiessen.
So hatten die Testpersonen teilweise Mühe, bestimmte Funktionen zu finden, da diese nicht an dem für sie logischen Ort platziert sind oder keine textuellen Hinweise enthalten.

Eine weitere Erkenntnis war, dass die Suchfunktion von vielen Testpersonen übersehen wurde, was das Suchen von Ereignispunkten und die Navigation in der Karte deutlich erschwert.

Neben Erkenntnissen zum Optimierungspotenzial haben wir auch ein Augenmerk darauf gelegt, was heute bereits gut funktioniert. So schätzen die Nutzenden insbesondere die grosse Menge verfügbarer Daten und Funktionen, die das Tool bietet. Auch das sachliche Erscheinungsbild mit dem Fokus auf den zur Verfügung stehenden Daten wurde positiv bewertet.
Synthese
Mit den gewonnenen Erkenntnissen haben wir gemeinsam mit dem BAFU Lösungsideen erarbeitet, wie die Verständlichkeit und Benutzerfreundlichkeit von StorMe verbessert werden kann.
Ein Kernthema stellt dabei die Navigationsstruktur dar, welche überarbeitet werden soll.
Insbesondere bei komplexen Tools mit unterschiedlichen Zielgruppen ist es hilfreich, wenn Nutzende bekannte Konzepte wiedererkennen und sich so rasch zurechtfinden können.
Dies ermöglicht eine intuitive, effiziente Bedienung, und unterstützt die Fachexpertinnen und Fachexperten in ihrer täglichen Arbeit.
Wie geht es weiter?
Die Optimierungen sollen nun schrittweise umgesetzt werden und in die laufende Weiterentwicklung mit einfliessen.
Die Nutzenden werden mithilfe eines Onboardings über die neusten Änderungen informiert.

Damit wir auch für potenzielle zukünftige Erweiterungen parat sind, erarbeiten wir parallel eine Design Library, welche die Konsistenz des Look & Feels von StorMe sicherstellt.
Haben auch Sie komplexe Applikationen, die Sie auf ihre Usability prüfen wollen?
Kontaktieren Sie uns, wir beraten und unterstützen Sie gern in Ihrem Vorhaben.